Yoga gegen Liebeskummer: mein 3 Schritte Plan

Wenn uns das Herz gebrochen wurde, fällt es oft schwer auch nur irgendetwas zu tun. Als ich mich zuletzt in diesem Zustand befand, war ich gerade aus Mexiko zurückgekehrt. Heute denke ich voller Freude an diese Zeit – und der Typ? Nun, der war eine Erfahrung. Trotzdem hätte ich selbstverständlich gerne auf den Liebeskummer verzichtet. Ich bin trotzdem froh über diese Enttäuschung, denn wenn wir ent-täuscht werden heißt das, dass wir nicht länger an der Täuschung festhalten. Ich befand mich mitten in meiner Yogalehrerausbildung und mit Hilfe der Ratschläge meiner Lehrerinnen und einigem Ausprobieren, schaffte ich es mich innerhalb kürzester Zeit nicht nur zu heilen, sondern die (vorerst) beste Version meiner selbst zu werden (und einen Mann zu daten, der meine Zeit und Mühe wirklich wert ist!!!).

Ich fand heraus, dass ich nicht verletzt war wegen der beendeten Beziehung, denn die wollte ich ja selbst nicht mehr, sondern wegen meinem verletzten Ego! Hier möchte ich mit dir meine Schritte teilen. Wenn du dich aber anhaltend (über mehrere Wochen) depressiv fühlst oder sogar Selbstmordgedanken hast, möchte ich dir voller Liebe ans Herz legen, dass du dir professionelle Hilfe holst. Sich Hilfe, welcher Art auch immer zu holen, ist keine Schwäche, sondern zeigt wirkliche Stärke!

Diese 3 Schritte haben mir geholfen schnell aus dem Liebeskummer zu kommen und zu verstehen, dass meine Version der Beziehung nie existiert hat (ENT-täuschung). Deine Erkenntnis am Ende dieses Prozesses kann eine völlig andere sein. Wenn ein Teil für dich gar nicht funktioniert, ist das vollkommen in Ordnung. Sieh das hier als Rezept, das du nach deinem Geschmack anpassen und verändern kannst.

Schritt 1: Die ENT- Täuschung

Journaling | Yin oder Power Yoga |Podcasts

Der allererste Schritt, den du machen musst ist den Entschluss zu fassen etwas an deiner Situation zu ändern. Wenn das geschafft ist, dann kannst du in die Umsetzung kommen. Bei diesem ersten Schritt dreht es sich darum erst einmal alle Gefühle zuzulassen. Und ich meine ALLE! Du willst nur heulen? Tu genau das! Lass es raus! Du bist wütend, vielleicht sogar aggressiv? Such dir eine gesunde Methode diese Gefühle auszuleben (in Kissen boxen, Joggen mit Sprint, tanzen…).

Wenn die ersten Gefühle gelöst sind (das kann ganz schnell gehen oder einige Tage dauern), kannst du deine Gefühle objektiv betrachten, denn du hast sie bereits gefühlt. Nehme dir dein Journal (alternativ einfach ein Blatt Papier) und schreibe einfach darauf los. Was fühlst du? Wo fühlst du es? Warum fühlst du dich so?

Ich denke, es gibt in dieser Phase zwei Extreme: Aggression und Depression. Wenn du viel aufgestaute Energie hast, empfehle ich dir Power- oder Ashtangayoga, um diese Energie gesund loszuwerden. Wenn du sowieso nur im Bett liegen willst und dich zu nichts in der Lage fühlst, empfehle ich dir Yin Yoga. Hier einige Posen, die ich als angenehm empfand. Sieh es als Inspiration und probiere aus, was sich für dich gut anfühlt.

(Supported) Bridge Pose

Sehr schöne unterstützende Haltung. Sie kann das Gefühl von Aufgefangen werden vermitteln und zudem angenehm bei Verspannungen im Rücken sein.

Leg dich auf den Rücken und schiebe einen Block oder ein Kissen unter deine Hüftregion oder bringe (wie auf dem Bild) deine Arme unter dich und verschränke deine Hände zu einer Faust. Diese Faust drückst du in den Boden. Die Füße sind aufgestellt und ca. hüftbreit auseinander.

Halbe Taube

Hüftöffner. Achtung, diese Pose kann deine Emotionen verstärken und damit gleichzeitig helfen einfacher zuzulassen was da hochkommen mag.

Am besten du kommst in den herabschauenden Hund und bringst dann ein Bein nach vorne. Dort legst du nun den ganzen Unterschenkel ab (parallel zur kurzen Mattenseite, oder ein spitzerer Winkel). Wandere mit dem gestreckten Bein nach hinten. Hast du eine Lücke zwischen Gesäß und Boden, polstere sie aus.

Sphinx Pose

Ein schöner Herzöffner. Kann befreiend sein, wenn man das Gefühl hat einen riesigen Felsbrocken auf der Brust zu haben und gar nicht richtig atmen kann.

Lege dich auf den Bauch und greife deine gegenüberliegenden Oberarme. Das ist der Abstand für deine Arme. Lege die Unterarme ab und drücke mit den Fußrücken sanft in den Boden, sodass die Knie sanft vom Boden abheben. Mit einem Kissen unter dem Oberkörper hast du einen tollen support.

Dann möchte ich dir noch Podcasts empfehlen. Es gibt eine Reihe Podcasts, die sich mit dem Thema Liebeskummer aus wissenschaftlicher Perspektive auseinandersetzen. Dies half mir sehr die körperlichen Mechanismen zu verstehen und mich nicht für meine Gefühle zu verurteilen. So wurde mir zum Beispiel etwas bewusst, was ich als Kulturanthropologin umso interessanter finde: Frauen waren zum Beispiel noch vor wenigen Jahrzehnten komplett abhängig von ihrem Partner. Diese Prägung haben wir noch immer, auch wenn wir – zum Glück – heute von niemandem mehr abhängig sind. Ja, es fühlt sich manchmal so an, aber wir sind es nicht!!! Den Partner zu verlieren kann uns auf Grund von historisch begründeten Prägungen daher in Angst und Schrecken versetzen, aber…du hast davor doch auch ohne ihn/sie überlebt…denk mal drüber nach. Wir leben nicht mehr in Höhlen und du kannst den Tiger selbst in die Flucht schlagen 😉

Schritt 2: Der Plan

Klarheit | Visualisierung | Selbstliebe

So, du hast den wichtigsten Schritt schon gemacht, du hast angefangen! Jetzt geht es darum, dass du dich nur auf dich konzentrierst. In Schritt 1 ging es noch sehr um die Situation, jetzt geht es nur um dich. Mach dir klar was genau du möchtest. Mach dir Gedanken was genau du möchtest. Das kann unter Umständen schwer sein, wenn du dir diese Frage gerade zum ersten Mal stellst.

Wenn du eine Idee hast was du eigentlich möchtest, wirst du feststellen, dass es dir schon besser geht, denn jetzt hast du dich mit positiven Sachen beschäftigt. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt diese Gefühle zu verstärken. Mach ein Visionboard und/ oder eine geführte Meditation, um deine Visionen zu sehen. Spüre wie es sich anfühlt, wenn du an diese wundervollen Sachen denkst, die du jetzt erreichen und erschaffen wirst! Hello Neustart!

Super, das war ein großer Schritt in Richtung Selbstliebe! Du hast dich mit dir und deinen Werten, Bedürfnissen und Wünschen befasst (nein, das ist nicht egoistisch!). Vielleicht möchtest du deine Vision und Liste noch mit einigen Dingen erweitern, die dich gut fühlen lassen. Zum Beispiel ein Buch lesen, eine besondere Serie sehen, einen Spa-Tag machen oder dir eine personalisierte Yogastunde gönnen. Besonders Yoga Nidra oder Yin Yoga mit Affirmationen möchte ich hier empfehlen.

Schritt 3: Die Transformation

Umsetzung | Vinyasaflow | Routine

Du hast Klarheit und ein Ziel. Herzlichen Glückwunsch, hierhin kommen nicht alle (sogar ohne Liebeskummer). Jetzt entwirfst du einen Plan wie du von deinem Status quo mit Plänen zu deinem Ziel kommst. Unterteile diese Schritte in wirklich kleine Minischritte, die relativ einfach erreichbar sind. Das machst du für jedes deiner visualisierten Ziele.

An dieser Stelle im Prozess würde ich dir Vinyasaflows empfehlen. Wie auch dein Körper werden deine Gedanken in einen Flow kommen. Der Wechsel der einzelnen Asanas sind im Vinyasayoga fließend und mit der Atmung verknüpft. Das macht Vinyasayoga auch zu einem tollen Stil, um aktiv zu werden und den ganzen Körper zu spüren und sich mit der Atmung zu verbinden. Ich möchte dir vor allem Flows empfehlen, die sich auf das Wurzel- und Herzchakra fokussieren. Je nachdem welche Werte, Bedürfnisse und Traumata du aber hast, können auch andere Chakren sehr von der Situation betroffen sein. Du kannst dich hierzu im Internet informieren, mit Yogalehrer*innen sprechen oder mir auch gerne schreiben. Ich helfe dir sehr gerne bei der Findung deines perfekten Flows für deine Situation.

Damit dein Plan nicht in der Schublade verschwindet und du in alte (depressive, negative) Muster verfällst, gilt es nun eine Routine zu entwickeln. Für mich selbst haben sich eine Morgenroutine (Selbstliebe!) und eine Abendroutine (Dankbarkeit und besserer Schlaf) bewährt. Eine Routine kann es aber auch einfach sein das Bett während des Tages zu machen. Finde DEINE Routine!

Und was passiert dann?

Nachdem du alle Schritte durchlaufen hast, haben sich auf jeden Fall drei Dinge verändert. Erstens, dein Liebeskummer ist schwächer oder im Optimalfall sogar schon weg. Zweitens du hast eine Selbstlieberoutine entwickelt und schenkst dir die Liebe, die du verdienst. Und drittens wird sich deine Einstellung zum Leben geändert haben. Aggression oder Depression sollten sich in positive Vibes verändert haben.

Wenn du denkst, dass du doch aber gar nicht das alles loslassen willst, weil du dein*e Ex zurück willst, hier ein Denkanstoß: Würdest du jemanden daten, der aggressiv oder depressiv ist? Also ich finde beides höchst unattraktiv! Jetzt hast du den Grundstein für eine gesunde, glückliche Beziehung mit dir selbst oder jemand anderem gelegt.

Meine Liebe, leb dein Leben! Zurück zum Ex ist nicht ausgeschlossen, aber überlege dir gut wer von nun an in dein High-Vibe-Leben passt! Lass‘ die Korken knallen und feiere dich selbst.

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