Interview mit Adrianne Lind

In der ersten englischsprachigen Podcastfolge in meinem Podcast “Yoga auf Deutsch” hatte ich meine Kollegin und Freundin Adrianne Lind zu Gast. Wir haben beide bei der gleichen Yogaschule in den USA einige unserer Ausbildungen gemacht und uns so über Umwege kennengelernt und sofort gut verstanden. Es ist mir eine Ehre, dass ich selbst schon in Adriannes Podcast zu Gast sein durfte und so war klar wen ich zur ersten Folge auf Englisch einladen werden.

Wir haben uns über Yoga bei Trauer und Kummer unterhalten und dabei auch Themen berührt wie Yoga als Beruf, ein naturnahes Leben, Verbindung und Yoga im Kontext verschiedener Kulturen. Die deutsche Zusammenfassung der Folge findest du weiter unten.

Always Home Yoga

Adrianne ist Yogalehrerin, mehrfach preisgekrönte Bloggerin und Podcasterin. Sie ist Expertin für Yoga bei Trauer und Kummer, trauma-informed Yoga und für Frauen 50+.
Sie ist eine sehr einfühlsame und gleichzeitig humorvolle Frau mit der man sich sofort wohlfühlt und die es schafft einen sicheren Raum zu halten, für all diejenigen, die diesen gerade brauchen.
Adrianne ist die Gründerin von always home yoga und lebt mit ihrem Mann in Schweden.

Adrianne Lind Always Home Yoga

Podcastfolge mit Adrianne Lind

In der Podcastfolge beschreibt sich Adrianne selbst als Yogipreneur, zertifizierte Yogalehrerin, american expat und Weltbürgerin.

Yoga bei Trauer, Trauma und Verlust

Leider mussten wir feststellen, dass wir noch mehr gemeinsam haben als wir dachten. Wir haben beide sexuelle Übergriffe überlebt und mussten lernen mit Traumata und Trauer umzugehen. Gleichzeitig konnten wir auch beide Halt in der Yogaphilosophie finden. Vor allem Yoga Nidra empfinden wir beide als sehr hilfreich. Adrianne erzählt auch vom Veterans Yoga Project, dem sie sehr verbunden ist, vor allem seit sie ihren Vater 2021 verlor.
Yoga Nidra kann auch als ergänzende Therapiemethode bei Posttraumatischen Belastungsstörungen eingesetzt werden, wobei ich schnell von ihr überzeugt wurde, dass PTSD auf PTS zu kürzen. Wir haben keine Störungen.
In ihrem Yogaunterricht ist es Adrianne wichtig sich auf weit mehr als den physischen Körper zu fokussieren. Yoga ist ein machtvolles Tool der Heilung, um Traumata zu behandeln und Trauer auf gesunde Art zu fühlen.
Dabei definierten wir Trauer/ Kummer auch weiter als den Verlust einer geliebten Person. In meinem Fall trauere ich sehr um meine Jugend, aber auch Orte, historische Ereignisse und der Verlust von Vertrauen können uns in tiefe Trauer stürzen. Adrianne stellt als Yogahaltung bei Trauer die Haltung des Kindes vor. Um in diese Haltung zu kommen, knie dich hin (die Knie zusammen, oder auseinander) und bringe die großen Zehen zueinander. Lege die Stirn an den Boden ab und strecke die Arme über den Kopf (Handflächen liegen auf dem Boden) oder nach hinten (Handrücken liegen auf dem Boden).

Inspiration für ein “yogisches” Leben

Muss man denn alles Yoga nennen? Meine Antwort darauf ist nein. Als Kulturanthropologin und eine Frau, die (wie Adrianne mich netterweise beschrieb) in vielen Kulturen Anschluss findet, habe ich festgestellt, dass sich Konzepte, Werte und Heilungsmethoden wiederholen.
Wen oder was wir als inspirierend empfinden kann ganz unterschiedlich sein. Für mich fing es an mit Yoga und führte mich über verschiedene indigen-amerikanische Kulturen zu meinen eigenen keltisch-germanischen Wurzeln.
De-Kolonisierung und Verbindung sind dabei sehr große Konzepte. So landeten wir auch beim Thema der kulturellen Aneignung, Kakao und Pflanzenmedizin. Alles Themen, die auch in Verbindung mit Yoga stehen.
Wir sind uns einig: es steht und fällt mit dem Respekt vor anderen Kulturen. Adrianne wies mich auch darauf hin, dass Yoga durchaus auch für Ägypten eine Rolle spielte und damit auch auf dem Kontinent ihrer Vorfahren praktiziert wurde.
Man muss nicht alles Yoga nennen, aber wir alle suchen nach Verbindung und Verbindung macht Yoga aus.

Yogipreneur sein

Es bleibt ein Spagat zwischen dem respektvollem Umgang vor einem kulturellen Inhalt wie Yoga und dem nötigen Geldverdienen. Wir sind uns einig, dass man für die Infrastruktur, unsere Zeit und Energie sogar eine Gegenleistung wie Geld erwarten darf und muss. Wir haben darüber gesprochen wie unsere Angebote aussehen und dass es wichtig ist über mehrere Wochen zusammen zu arbeiten, um nachhaltige Erfolge zu erzielen.

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